mD beim AMTV-Cup

von mjD

Bereits bei der Meldung zu diesem Turnier waren wir Trainer uns unsicher. Waren wir schon so weit? Sind wir wirklich so gut? Als dann das Teilnehmerfeld bekannt wurde, stieg die Unsicherheit … THW Kiel, SG Flensburg Handewitt, HSV Hamburg, Mecklenburger Stiere, usw. Gehören wir da wirklich hin? Können wir im Konzert der Großen wenigsten ein klein wenig mitspielen?

Dazu kam, dass wir in den ersten beiden Turnieren nach den Sommerferien ziemlich neben uns standen. Da lief wirklich nichts zusammen. War das Trainingslager doch zu viel gewesen? Egal, wir hatten gemeldet und mussten da jetzt durch – nur bitte nicht Letzter werden, das wäre peinlich.

Im ersten Gruppenspiel trafen wir auf die SG Findorff Bremen, gegen die wir bereits eine Woche zuvor beim Pinnau-Cup deutlich verloren hatten. Wir wussten also um den starken Rückraum. Doch trotz der Kenntnis über den Gegner hatten wir keine Chance. Bei uns lief nichts zusammen und bei den Bremern klappte alles. Mit 7:15 gab es gleich eine richtige Klatsche. Waren wir hier wirklich richtig? Findorff war sicher nicht die Übermannschaft und wir hatten einfach keine Chance.

Der nächste Gegner war der THW Kiel. Die Zebras hatten ihr erstes Spiel verloren und waren damit der Gegner, den es zu schlagen galt, um eine totale Blamage abzuwenden. Schnell führte der THW und wir taten uns erneut schwer in vielen Aktionen. Die Verletzungen von Jamie und Ole (beide konnten nach kurzer Pause weiterspielen) machten uns dann nur stärker. In der Deckung wurde jetzt gekämpft und die Zeitstrafen gegen Jonne und Emil zeigten allen, was Abwehr bedeutet. Mit 11:8 siegten wir am Ende verdient, aber glanzlos – wir wollten den Sieg eben einfach mehr als die Kieler.

In Spiel drei wartete der HSV Hamburg auf uns. Wir hatten unser Ziel durch den Sieg gegen die Zebras erreicht und konnten frei aufspielen. Auf der anderen Seite gaben die HSVer ihren besten Spielern zunächst eine Pause. Unter den Augen von Pascal Hens entwickelte sich so ein ausgeglichenes Spiel, in dem wir einige schöne Aktionen hatten. Nach 12 Minuten führten wir sogar mit 8:7. Doch dann wechselte der HSV seine Top-Spieler ein und wir mussten uns im Eins-gegen-Eins leider immer wieder geschlagen geben. Soweit sind wir körperlich einfach noch nicht – trotzdem waren wir nach dem Spielverlauf und dem Ergebnis von 12:15 sehr zufrieden und stolz auf ein tolles Spiel.

Vor dem letzten Gruppenspiel ergab die Gruppenkonstellation, dass wir bei einer Niederlage trotz des Sieges gegen den THW Letzter in der Gruppe wären – ein Sieg dagegen würde uns den Einzug ins Halbfinale sichern. Naja, träumen darf man ja …

Der letzte Gruppengegner war der Buxtehuder SV, die mit deutlichen Siegen gegen Findorff Bremen und den THW und einer knappen Niederlage gegen den HSV eine beeindruckende Vorrunde spielten. Doch wir hatten viel Mut aus dem Spiel gegen den HSV gezogen und nahmen von der ersten Minute an den Kampf an – wir hatten Spaß und wollten einfach noch ein gutes Spiel machen. Nach der Hälfte der Zeit stand es Unentschieden 6:6, wer hätte das gedacht? Und plötzlich setzen wir uns ab, was war denn hier los? Über ein 10:7 gelang uns tatsächlich ein eindrucksvoller 15:9 Sieg. Endlich, das war das Niveau das wir spielen können und wollen.

Am Ende war der Jubel groß, als auch den Jungs und Eltern klar wurde, dass wir im Halbfinale waren! Vielleicht ein wenig glücklich, aber nach dem Spiel gegen Buxtehude sicher alles andere als unverdient. Für die Finalspiele mussten wir nun die Halle wechseln, damit hatte nun wirklich niemand gerechnet und wir mussten erstmal klären, wo die Halle ist und wie wir dahin kommen.

Im Halbfinale wartete der Gruppensieger der anderen Gruppe, die Mecklenburger Stiere Schwerin auf uns. Bereits optisch wurde schnell klar was uns erwarten würde. Wir waren mit vier Jungs aus dem jüngeren Jahrgang da und körperlich deutlich unterlegen. Allein der Kreisläufer war mit geschätzten 1,85m und 100 Kilo eine echte Erscheinung. So war es kein Wunder, dass das Spiel schnell entschieden war. Wir wechselten nun viel durch, um Kräfte für das Spiel um Platz 3 zu sparen. Vielleicht wäre ein besseres Ergebnis, als das 5:16 drin gewesen, aber die Überlegenheit der Stiere (die auch das Endspiel gegen den HSV gewannen) erkannten wir gerne neidlos an.

Für uns ging es dann noch um Platz 3. Gegner war der HC Bremen, die sich in der Gruppenphase etwas überraschend gegen die SG Flensburg Handewitt durchgesetzt hatten. Nach einem langen Turniertag, würde sicherlich auch die verbliebene Kraft eine Rolle spielen. Von Beginn an entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel und das Momentum wechselte immer Hin und Her und keine Mannschaft konnte sich absetzen: … 1:1, 2:2, 3:3, 4:4, 5:5, 6:6, 7:7, 8:8, 9:9, 10:10 … und noch 3 Minuten zu spielen. Alles lief auf eine Entscheidung im 7-Meter-Werfen hinaus. Wie so oft in diesem Spiel gingen wir in Führung 11:10 … dann ein Ballgewinn. Noch 60 Sekunden und wir hatten die Kugel. Jannes ist frei, bekommt den Ball, ein mächtiger Wurf – aber der Keeper ist zu Stelle – der Ball prallte nach vorne - jetzt hob Jonne ab - sprang in den Kreis - lag waagerecht in der Luft - fing die Kugel und versenkte sie direkt rechts unten – unnachahmlich … eben Jonne … 12:10 … das wars.

Der Rest war Jubel, viel Stolz, einige Tränen vor Glück und auch heute noch eine große Ungläubigkeit, dass wir bei diesem Teilnehmerfeld Dritter geworden sind. Ja, nach schwachem Start vielleicht ein wenig glücklich in der Vorrunde, aber die bärenstarken Auftritte gegen HC Bremen und Buxtehude (die Vierten und Fünften) haben gezeigt, dass wir auf diesem Niveau spielen und gewinnen können. Jungs, das war ganz großes Kino! Die Saison kann kommen J

Hier nochmal die endgültigen Platzierungen, zum Genießen:

  1. Mecklenburger Stiere Schwerin
  2. HSV Hamburg
  3. HSG Tills Löwen !!!
  4. HC Bremen
  5. Buxtehuder SV
  6. SG Flensburg Handewitt
  7. HSG Schwanewede/Neuenkirchen
  8. THW Kiel
  9. SG Findorff Bremen
  10. AMTV Hamburg

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